Pico

Transfer PDL – PIX (20.09.2016)

Nach einem weiteren ausgiebigen Frühstück haben wir in Ruhe die Koffer neu gepackt. Man wundert sich doch immer wieder, was man so alles eingesteckt hat. Die meisten Sachen hatten wir schon gar nicht mehr auf dem Zettel. Da wir noch genügend Zeit hatten, sind wir noch zur Markthalle gegangen. Dienstag ist wohl kein guter Markttag, denn es waren nur wenige Stände besetzt. Frischen Fisch gab es aber jede Menge (schon mal eine Muräne auf Eis gesehen?). Nach einer kleinen Runde durch den Hafen ging es zurück zum Hotel. Wir haben alles in unseren Wagen gepackt, getankt und sind zum Flughafen gefahren. Rückgabe ging problemlos (nachdem ich jemanden gefunden hatte), nur auf den Koffern sind wir erst einmal sitzen geblieben. Am besten geht das natürlich bei einem Galão. Es war eine schöne Zeit hier auf São Miguel mit vielen unterschiedlichen Erlebnissen. Aber jetzt kann die Reise weitergehen. Mit SATA machen wir einen 50 minütigen „Hüpfer“ nach Pico. Hier werden wir auch wieder 5 Nächte bleiben. Mit der Übernahme des neuen Mietwagens, ein Opel Corsa, haben wir uns in das nächste Abenteuer gestürzt. Die ersten Eindrücke sind überwältigend. Wir hatten bereits freie Sicht auf den gleichnamigen Berg Pico. Unser Hotel, das Aldeia da Fonte, liegt am Berg etwas über dem Meer. Tolle Anlage mit fantastischen Ausblicken. Die nächsten zwei Tage geht es wieder raus auf’s Meer. Der Tour-Operator ist mit dem Auto nur 10 Minuten entfernt. Heute Abend haben wir schon mal geprüft, ob wir dort gut parken können. Sieht gut aus. Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich dort gegessen. Ich hatte Bacalhau, super lecker. Jetzt geht ins Bett, morgen müssen wir zeitig los. Die Begeisterung über die Azoren wächst stetig weiter.

Heute mal kein Glück (21.09.2016)

Nachtrag zu gestern: Im Abflugbereich am Flughafen von São Miguel hatte ich einen herrenlosen Koffer entdeckt und es gleich gemeldet. Aber irgendwie hat das niemanden interessiert. Schon etwas enttäuschend, wir sorglos die Menschen mit so etwas umgehen. Wenn die Wetter App meistens total daneben liegt, heute Morgen natürlich nicht. Es fing schon beim Frühstück an, leicht zu nieseln und als wir im Hafen ankamen wurde es nicht besser. Um 9 Uhr startete die Einweisung, anschließend gab es aktuelle Neuigkeiten zu Wetter und eventuellen Sichtungen. Heute leider alles nicht so gut. Die Hälfte der Gäste hat den Termin umgelegt, die andere Hälfte ist raus gefahren. Wir mit Regenjacke und Schwimmweste natürlich ganz vorne dabei. Alles verstaut und los. Ich wollte dem Beitrag heute eigentlich den Titel – 3 Stunden voll auf die Fresse – geben, habe es aber gelassen. Kurzum: Wir haben nix gesehen, sind über mehr als 100 Wellen geflogen und waren komplett durchnässt. Natürlich hat es anfangs auch Spaß gemacht, aber irgendwann ist auch das vorbei und zu allem Überfluss wurde das Wetter besser, als wir im Hafen ankamen. Als Trostpflaster gab es Kuchen. Morgen ein weiterer Versuch. Nachdem wir uns einmal komplett umgezogen hatten, sind wir ins Naturschutzgebiet auf dem Plateau in der Inselmitte gefahren. Wir wollten wandern, aber nach 30 Minuten gab es eigentlich immer nur Wolken zu sehen. Also sind wir in einem großen Bogen wieder zurück, haben noch einige Fotos gemacht, unseren Galão getrunken und im Hotel einen Tisch für heute Abend reserviert. Es gibt so Tage, da läuft halt gar nichts.

Ein ganzer Fisch (22.09.2016)

Was gibt es schlimmeres, als nach einem Tag wie gestern aufzuwachen und der Himmel ist schon wieder voller Wolken? Und wieder raus auf’s Meer. Zum Glück ist es heute trocken geblieben und die See war ruhig. So haben sich heute Vormittag deutlich mehr Gäste bereit erklärt ins Boot zu steigen und wir sind gleich mit drei kleinen Booten raus gefahren. Es war die reinste Wohltat, obwohl wir bestens vorbereitet waren. Heute ist aber niemand nass geworden und wir hatte wieder jede Menge Sichtungen. Angefangen haben wir mit einem Pottwal, den wir nachweislich mehrfach gesehen haben (was bei einer Tauchphase von ca. 45 Minuten ganz schön viel Wartezeit erfordert hat). Dann gab es noch zwei verschiedene Arten Delfine und weitere Wale, die wir aber nicht ganz eindeutig indentifizieren konnten. Am Ende haben wir unser Zertifikat bekommen und waren sehr zufrieden. Am Nachmittag ging es dann entlang der Küste Richtung Westen bis São Caetano. Dort haben wir den Wagen abgestellt und sind eine Runde rund um São Mateus gewandert. Zurück am Ausgangspunkt haben wir uns in eine Bar gesetzt und etwas getrunken und gegessen. Dabei muss ich an dieser Stelle mal kurz erwähnen, dass Steffi nicht irgendetwas gegessen hat, sondern das Tagesgericht. Meistens ist das ja Fisch im Ganzen, heute natürlich auch. Ich bin schon stolz auf sie, besonders weil sie mein Angebot zu tauschen abgelehnt hat und den ganzen Fisch aufgegessen hat. Ist dann eben doch ein Kind des Nordens. Kurz vor dem Sonnenuntergang haben wir mit unserem Fernglas noch oberhalb der Küste an einem der Aussichtspunkte unseres Hotels gesessen und tatsächlich auch noch 1 bis 2 Fontänen gesehen. Ach so, noch einmal ein Nachsatz zur Bar Galeão: Es war ein absolut fantastischer Service, der Chef kam zu uns an den Tisch und hat uns mit einem Buch erklärt, welchen Fisch Steffi auf ihrem Teller hatte. Es ist einfach zu genial.

Fernab der gewählten Route (23.09.2016)

Heute sind wir etwas später zum Frühstück und haben es nach fünf Minuten gleich wieder bereut. Zuerst waren wir allein, aber kaum saßen wir wurde es richtig voll. Morgen also wieder früher. Ein generelles Problem in unserem Zimmer ist die Luftfeuchtigkeit. Nasse Klamotten werden einfach nicht trocken und trockene Sachen im Schrank werden dafür langsam klamm. Am besten trocknen die Sachen im Moment auf dem Rücksitz von unserem Mietwagen. Das Wetter heute: wechselhaft. Dennoch haben wir uns für eine Wanderung auf den Weg in den Osten der Insel gemacht. Startpunkt sollte der Hafen von Manhenha sein. Es war eine herrliche Tour, mit leichtem Wind und doch anstrengend auf Grund der vielen Anstiege. Die Routenbeschreibung im Wanderführer passte nicht immer so ganz genau, aber warum sollte eine Schotterpiste in den vier Jahren seit der letzten Auflage des Buches nicht auch mal asphaltiert worden sein. Am Ende gab es an fast jeder Ecke ein internationales Wegezeichen und wir sind gut voran gekommen. Bei einem Anstieg durch die Weinberge hat uns ein Bauer Trauben geschenkt (waren sehr lecker) und auch das Wetter hielt bis zum Ziel. Dort mussten wir nach etwas mehr als drei Stunden aber dann doch feststellen, dass wir den falschen Weg gelaufen sind. Alle Zeichen waren richtig, nur leider sind wir im falschen Dorf gestartet. Lustig! Machen wir die eigentliche Route dann vielleicht morgen noch. Auf der Suche nach etwas Essbarem sind wir von einem Dorf zum nächsten entlang der Nordküste gefahren, bis wir schlussendlich einmal rum waren. In Madalena sind wir fündig geworden und konnten so auch gleich die örtlichen Begebenheiten für unsere Weiterreise am Sonntag checken. Zurück ging es bei dichten Wolken über die Hochebene, was uns noch ein paar tolle Bilder beschert hat. Der Pico war aber nicht zu sehen. Im Großen und Ganzen war das Wetter heute sowieso nicht so gut – wie angekündigt. Trotzdem war es ein toller Tag mit vielen kleinen Erlebnissen und viel Spaß.

Am Ende doch das, was wir wollten (24.09.2016)

Wenn wir noch einmal an gestern zurück denken, dann war doch das schönste Erlebnis unser Weinbauer mit den geschenkten Trauben. Ungeachtet der Tatsache, dass wir ihm erklärt haben kein Wort zu verstehen, hat er ohne Pause erzählt und erzählt und erzählt. Herrlich, es gibt doch auch noch positive Begegnungen und am Ende bekamen wir auch das, was wir wollten. Nämlich die Route 34 aus dem Rother Wanderführer. Zuvor sind wir noch einmal über die Hochebene gefahren, denn das Licht war heute Morgen wirklich schön. Dann hinunter nach Manhenha. Heute hatten wir den richtigen Startpunkt für eine weitere tolle Route. Der Anfang war noch recht unspektakulär. Straßen und Feldwege durch die Weinberge, dazu ein paar leichte Anstiege. Als wir dann die Küste erreicht haben wurde es richtig gut. Ein Großteil der Strecke ging über Lavafelsen. War anstrengend und man musste stets vorsichtig sein, hat aber auch riesigen Spaß gemacht. Nach etwas mehr als 3,5 Stunden waren wir wieder am Auto. Auch das Wetter hat heute gut mitgespielt. Es war die ganze Zeit trocken und nicht ganz so heiß. Heute Abend fahren wir noch einmal nach Lajes zum Essen und morgen früh geht es dann mit der Fähre von Madalena nach Horta auf Faial.

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