Endlich mal viele Delfine (03.02.2018)
Ein typischer Seetag, dass Leben an Bord beginnt mal wieder etwas später. Gut für uns, denn so war beim Frühstück noch nicht allzu viel los. Im Anschluss ging es gleich runter auf Deck 6, wo leider dann doch schon sehr viel los gewesen ist. Aber es gab noch einige freie Stühle und auch einen guten Platz an der Reeling. Am späten Vormittag dann endlich Delfine und nicht nur eine kleine Gruppe, nein, gleich eine ganze Schule – genial! Es waren bestimmt 200 bis 250 Tiere, die unter dem Schiff aufgetaucht sind und sich dann immer weiter von Steuerbord entfernt haben. Heute Mittag waren wir noch einmal auf dem Pooldeck einen Burger essen und ich habe inzwischen mein siebtes Buch dieser Reise durch. Ansonsten ist nicht viel passiert und ich kann den heutigen Tagesbericht etwas kürzer halten. Nach zwei Tagen Reunion und zwei Tagen Madagaskar liegen nun zwei Tage Seychellen vor uns. Wir steuern die Insel Mahé an und genießen eine wirklich traumhafte Route. Es ist immer warm (heiß) und meistens trocken. Manchmal hat man das Gefühl, es könnte ewig so weiter gehen. Immer von einer Insel zur nächsten. Aber dann gibt es Momente, wo man denkt es ist gut, dass es ein Ende gibt. Ich hatte einen dieser Momente gestern Abend beim Essen, denn trotz der riesigen Auswahl gab es nichts, was mich so wirklich angesprochen hat. Aber das kennen wir schon. Irgendwann erreicht man eine gewisse Sättigung und nichts kann einen mehr so richtig vom Hocker hauen. Eine Pause wird uns bestimmt mal gut tun. Nachdem wir in diesem Jahr das erste Mal seit 2009 nicht in die USA reisen, werden wir im nächsten Jahr zum zweiten Mal seit 2007 nicht auf ein Schiff gehen.
Where is the sun? (04.02.2018)
Ein super entspannter Morgen. Da wir keine wirklich großen Pläne hatten, konnten wir so spät zum Frühstück gehen, dass fast alle anderen schon durch gewesen sind. Gegen 10 Uhr haben wir dann mit Schwimmsachen das Schiff verlassen und sind in Richtung Bus Terminal gelaufen. Auf dem Weg dorthin haben 5 oder 6 mal probiert Geld abzuholen, sind jedoch kläglich gescheitert. Wir waren schon im Begriff umzudrehen, als wir noch einen letzten Versuch gestartet haben. Die Erinnerung an Taipeh und Kobe war noch so frisch, irgendetwas muss man doch bestimmt beachten? In der Tat, nachdem ich eine größere Summe (umgerechtnet > 30 Euro) ausgewählt hatte, hat es ohne Probleme geklappt. Im Anschluss sind wir gleich zum Bus Terminal gelaufen, haben uns die Plattform für die Linie 13 zeigen lassen und uns dort angestellt. Eine Busfahrt kostet umgerechnet 0,40 € pro Person und Strecke. Dabei ist es völlig egal, ob man nur zwei Haltestellen, oder die gesamte Strecke fährt. Insgesamt haben wir heute für den Bus 4,00 € ausgegeben. Günstiger kommt man nicht um die ganze Insel Mahé. Die erste Strecke wollten wir eigentlich bis zur Endstation nach Port Launay fahren. Ein waghalsiges Unterfangen, aber wir haben die Fahrweise und die engen, kurvenreichen Straßen überstanden. Der Bus leider nicht und so mussten wir vor unserem Ziel den kaputten Bus in Port Glaud verlassen. Den Rest sind wir dann gelaufen. In Port Launay hat uns eigentlich ein schöner Strand erwartet, aber es hat geregnet und es war dazu auch noch sehr windig. Der aufgewirbelte Sand hat sein übriges getan und so kam kein wirkliches Wohlfühlklima auf. Außerdem war das Bier am Strand unverschämt teuer. Also ging es wieder zurück bis Grand Anse, von wo aus wir ein ganzes Stück gelaufen sind und haben anschließend den nächsten Bus bis Anse Boileau genommen. Dort war gerade Ebbe und als wir wieder an der Bushaltestelle ankamen fing es auch heftig an zu regnen. Das war auch die Haltestelle, an der wir am längsten auf den Bus warten mussten (knapp 45 Minuten, Sonntag halt). Als der nächste Bus dann endlich kam war er so voll, dass wir stehen mussten und das bei der Fahrweise (mächtig viel Spaß). Letzter Stopp war dann Anse Royale, wo wir am Strand auch gegessen haben. Von dort ging es dann nach Victoria, wo wir gegen 19:15 Uhr zurück an Bord waren. Es war echt anstrengend, vor allem die letzten Fahrt, denn der Bus war voll bis unter das Dach. Jetzt haben wir noch etwas getrunken und freuen uns auf einen weiteren Tag in Victoria. Mit Glück ist das Wetter morgen deutlich besser.
Der Urlaub ist gerettet (05.02.2018)
Um 5:30 Uhr sind wir heute schon wach geworden … was für ein Glück. So konnten wir noch die zweite Halbzeit vom Super Bowl LII sehen. Es war so super spannend und mit den Philadelphia Eagles (tiefe Verbundenheit mit Philadelphia, denn am 06. Oktober 1683 erreichten 13 Krefelder Familien dort als erste deutsche Auswanderer Amerika) hat der Außenseiter verdient mit 41:33 gegen die New England Patriots gewonnen. Um kurz nach 9 Uhr waren wir dann im Botanischen Garten von Victoria. Es war die erste Zeit furchtbar heiß und drückend. Kaum hatte man sich bewegt, da war man auch schon durchgeschwitzt. Es gab jede Menge Pflanzen zu sehen, darunter natürlich die Coco de Mer. Highlight waren aber die großen Landschildkröten. Nicht so riesig, wie die auf Madagaskar, aber dafür konnte man sich ein paar grüne Zweige kaufen und dann zu ihnen ins Gehege. Steffi war glückselig und hat die verpassten Meeresschildkröten von Nosy Be schon fast vergessen. Nach einer kurzen Pause im Café haben wir dann auch Ruth und Michael am Schildkrötengehege getroffen. Vom Botanischen Garten ging es dann runter in die Innenstadt. Steffi war auf der Suche nach einem Pareo mit Schildkröten als Motiv. Ich bin da etwas einfacher gestrickt und habe mich mit dem zufrieden gegeben was ich finden konnte. In diesem Fall mit einem frisch gebackenen Donut. Wir waren noch am Markt und standen vor einem Hindu Tempel, aber der hatte heute leider geschlossen. Am Ende hat Steffi noch ein großes Batiktuch mit einer aufgedruckten Schildkröte bekommen und wir sind zurück zum Schiff. Den Nachmittag haben wir ganz entspannt an der Any Time Bar verbracht und heute Abend ist im Calypso Restaurant das Thema Arabien. Wir freuen uns.