Sauðaull

Schafwolle

Die letzte Nacht war schon fast eine Katastrophe. Zu warm, schlecht geträumt, andauernd wach. Erstaunlich, dass wir trotzdem relativ fit durch den Tag gekommen sind. Ist wahrscheinlich der Effekt, der sich nach den ersten Urlaubstagen einstellt. Da wir nun so langsam ins letzte Viertel gehen, ist der Effekt besonders groß. Wir waren um kurz nach 8 Uhr beim Frühstück und es war schon erstaunlich viel los. Extrem wurde es dann weitere 10 Minuten später. Da hat sich eine Menschentraube am Buffet gebildet. Kein Ahnung, warum man sich da so auf den Füßen stehen muss. Mit etwas Verstand und Rücksicht wäre alles so viel entspannter. Da es nach dem Frühstück vom Wetter her ganz gut aussah, sind wir die zwei Kilometer bis zum Parkplatz am Fjaðrárgljúfur gelaufen. Auch erstaunlich: alle anderen sind mit dem Auto dorthin. Gut, es waren nicht viele aus unserem Hotel. Aber immerhin. Am Ende hat sich aber auch gezeigt, dass wir wohl als Einzige mehr als eine Nacht bleiben. Die Schlucht war jetzt nicht so lang, aber genau richtig für den Vormittag. Selbst das Grau am Himmel passte wunderbar zu den Farben und der Stimmung. Pünktlich zum Regen waren wir zurück im Hunkubakkar Guesthouse und haben Pläne für den Rest des Tages geschmiedet. Eigentlich wollten wir noch einmal zurück zum Vatnajökull und uns den Skaftafell ansehen. Allerdings braucht es bei der Menge Wasser von oben nicht auch noch einen Wasserfall. Zudem wurde die Sicht immer schlechter. Dann also Plan B, Wolle von isländischen Schafen und die am besten auch gleich schon gestrickt. Wir sind kurzerhand nach Vík gefahren. Dort kommen wir zwar morgen auch wieder durch, aber vielleicht ist das Wetter dann ja besser und wir brauchen die ganze Zeit zum Wandern. Nach einer Stunde Fahrzeit sind wir im Dauerregen angekommen und gleich zum Katla Wool Studio gefahren. Studio klingt jetzt nach wer weiß was, aber vorne in der Garage stand eine Maschine zum Stricken von Pullovern und anderen größeren Teilen. Dann eine alte Maschine zur Herstellung von Socken und noch ein Arbeitsplatz mit einer Nähmaschine. Dahinter ein ganz kleiner Verkaufsraum mit dem, was eben fertig war. Wir wurden gleich herein gebeten, haben alles erklärt bekommen und uns über dies und das unterhalten. Dann haben wir uns im Verkaufsraum umgesehen. Dort lagen gerade einmal zwei Pullover und der eine war wie für mich gemacht. Zwar mit der Maschine gestrickt, aber aus 100% Island Wolle in Island hergestellt. Tolles Erlebnis und super Produkt. Für Steffi sind wir dann im Icewear Wool Outlet fündig geworden. Die meisten Sachen sind, ich hatte es ja schon mal geschrieben, nur designed in Iceland. Aber es gibt auch einige Stücke, die handgestrickt sind. Auch die zu 100% aus isländischer Wolle und ein Pullover gestrickt von Anna Maria war dann wie für Steffi angefertigt. Zusammen mit einer leichten und reduzierten Strickjacke, war es dann auch das Doppelte von meinem Pullover. Hauptsache schick und warm. Wir haben uns noch etwas beim Bäcker gekauft und sind dann im Dauerregen zurückgefahren. Zwischendurch haben wir immer mal wieder gestoppt. Allerdings hat uns die Lust zu wandern heute nicht mehr gepackt. Wir sind dann zurück ins Hotel und haben die Happy Hour genutzt. Dabei sind wir mit zwei anderen Reisenden ins Gespräch gekommen. Gegessen haben wir dann auswärts im Systrakaffi. Das war auch richtig gut und auch mal günstig. Klar, ich musste ja noch fahren und hatte deshalb auch kein Bier.

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