Whalewatcher – 11.11.2021
[08:14] Happy Namenstag to me! Beim Frühstück heute war aber wieder einmal so gar nichts los. Das mag damit zusammenhängen, dass wir unser Ziel Narvik erst um 11 Uhr erreichen und die Wetteraussichten alles andere als gut sind. Wenn wir jetzt von unserer Kabine hinaus schauen, dann ist schon klar was uns erwartet. Nun denn, heute sitzen wir im Zug. Da wird es nicht so schlimm werden. Wir fahren mit dem Arctic Train Richtung Grenze zu Schweden. Dies ist die nördlichste Bahnstrecke in ganz Norwegen. [16:03] Hat alles geklappt heute und noch etwas mehr. Wir waren natürlich wieder zeitig an Deck und haben nach irgendetwas Ausschau gehalten. Am Ende bleibt zumindest immer die tolle Landschaft. Heute gab es aber noch ein Extra oben drauf, denn Steffi hat mit ihrem Fernglas Schweinswale entdeckt. Die Einfahrt nach Narvik war dann etwas wenig spektakulär. Ich hätte mir diesen bedeutsamen Erzhafen doch größer vorgestellt. Um kurz nach 11 Uhr haben wir uns im Science Center gemeldet und konnten dann mit Bus Nr. 2 zum Bahnhof in Narvik fahren. Dort stand bereits der Arctic Train und hat auf uns gewartet- Punkt 12 Uhr wurden die Türen geschlossen und es ging los. Normalerweise ist die Strecke von Narvik bis Riksgränsen. Der Bahnhof wird allerdings auf Grund von Corona aktuell nicht angefahren. Somit endet die Fahrt in Bjørnfjell und nach einem kurzen Halt geht es direkt wieder zurück nach Narvik. Während der knapp zwei Stunden fährt man durch eine atemberaubende Landschaft immer entlang des Rombaksfjord, vorbei an Rombaksbotn und dabei stetig bergauf bis auf 761 Meter über dem Meeresspiegel. Es gibt bei der Hinfahrt zwei kurze Stops in Rombak und Katterat, wo man kurz aussteigen und Fotos machen kann. Während der Fahrt gab es zusätzlich vom Band die Geschichte der Zugstrecke sowie historische Einblicke in die Ereignisse von 1940 hier im Fjord. Da der Zug in Bjørnfjell nicht gedreht hat, wurden dort fairerweise die Plätze getauscht. So konnte jeder einmal pro Strecke den Blick auf den Rombaksfjord genießen. Zurück in Narvik haben wir trotz Regen auf den Bustransfer verzichtet und sind gelaufen. Wir hatten auch riesigen Hunger und wollten was lokal regionales essen. Als wir an den Fiskehallen Narvik vorbeigekommen sind haben wir uns spontan für das Fiskekroken Restaurant entschieden. Super eingerichtet, super frisch und absolut lecker. Steffi hatte Crispy Skin Arctic char (Seesaibling) und ich den gegrillten Stockfisch. Natürlich habe wir auch wieder getauscht (machen wir fast immer), es war mehr als genug auf dem Teller und natürlich hatten wir auch wieder lokales Bier. Jetzt sind wir wieder an Bord und genießen wie gewohnt die heiße Schokolade auf Deck 8. Nachdem ich mir gestern noch einen Cookie besorgt hatte, kann ich heute ganz gut darauf verzichten. Bin echt satt. [20:44] Der Urlaub ist irgendwie echt anstrengend, keine Ahnung warum. Ich hätte vorhin einschlafen können. Steffi hat es glatt gemacht. Ich bin mit der Ausfahrt aus Narvik um kurz nach 19 Uhr noch einmal draußen auf Deck 5 gewesen. Es gab aber nichts zu sehen, außer ein fast komplett bewölkter Himmel. Jetzt sind wir gerade zurück vom Abendessen im Aune. War wieder gut, auch wenn die Speisekarte nicht ganz mit dem angekündigten Abendessen übereinstimmte. Zum Glück sind die Portionen auch nicht so groß, man weiß ja sonst gar nicht mehr wohin damit. Jetzt gehen wir gleich noch ein letztes Mal für heute an Deck. Eigentlich wissen wir ja dank der Aurora App, dass wir nichts sehen werden. Wir überzeugen uns nur lieber gerne selber davon. Morgen ist dann Seetag und wir bekommen ausreichend Zeit nach Wild Life zu schauen. Wir werden wie gewohnt gegen kurz nach 7 Uhr zum Frühstück gehen und dann mal sehen, was der Tag so bringt.
Trollcreme – 12.11.2021
[10:49] Es gab heute Vormittag schon so viel zu tun, da komme ich erst jetzt zum ersten Tageseintrag. Fangen wir mit dem Schiffsreport an: Gestern haben wir kurz hinter Narvik zur MS Maud aufgeholt. Die ist jedoch inzwischen in einen Fjord nach Osten abgebogen. Heute morgen, als wir gegen 8:30 Uhr den Polarkreis passiert haben, war die MS Nordkapp direkt hinter uns. Da sie ein Schiff auf der Postschiffroute ist, hat sie uns auf Grund ihres Zeitplans zwischenzeitlich überholt. Ihr nächstes Ziel war Nesna, welches sie nun bereits wieder verlassen hat. Jetzt ist sie also wieder hinter uns. Aktuell findet auf Deck 7 die Polarkreistaufe statt. Wir haben mal kurz geschaut und sind dann wieder gegangen. Wurde schnell zu voll und wir haben unsere Taufe ja bereits vor mehr als 10 Jahren auf der MS Kong Harald erhalten. Wir sind eben der Meinung, dass man es auch nur einmal machen sollte. Was wir aber gerade gemacht haben, wir haben zwei unserer Eventim Veranstaltergutscheine eingelöst und freuen uns auf Gentleman im kommenden Mai in Hamburg … hoffentlich. Etwas ärgerlich ist, dass wir wegen der bevorstehenden Expeditionsreise unsere Alanis Morissette Tickets zurückgegeben haben und sie nun kurzfristig doch noch ihre Tour verschoben hat. Was soll’s, auch die Gutscheine müssen ja irgendwann wieder eingelöst werden. Aber zurück zur Reise. Wir wärmen uns jetzt mit heißem Tee, Kakao hatten wir bereits, und gehen dann wieder an Deck die Landschaft genießen. [13:55] Das Wetter wechselt heute im Viertelstundentakt. Zum Glück gibt es immer Stellen an Deck, wo man Schutz vor dem Regen findet. Aber es lohnt sich draußen zu bleiben. Wir haben bereits drei Seeadler in Aktion gesehen. Die MS Nordkapp hatte auch wieder zu uns aufgeschlossen. Das Expeditions Teams hat norwegische Flaggen verteilt. Nette Idee, sollten wir ordentlich Rabatz machen, wenn sie an uns vorbei fahren. Ist aber leider nix geworden, denn sie haben kampflos aufgegeben und sind nach Sandnessjøen abgebogen. Inzwischen holen sie wieder auf, verlieren aber in Brønnøysund Zeit auf uns. So wird es dann bis Bergen weiter gehen. Wir waren gerade zum Mittagessen im Fredheim. Die haben ihre Karte wieder leicht verändert. So gab es als Vorspeise Lachs- und Schweinefiletspieße. Dann hatte ich Quesadillas mit Lammwurst und Steffi nach einmal den Nansen Burger. Zum Nachtisch noch eine große Portion Pancakes mit Trollcreme. War richtig lecker. Gleich geht es noch einmal raus an Deck, bevor die Dunkelheit uns wieder umschließt. [15:47] Überraschung, denn wir sind direkt an Brønnøysund vorbei gefahren und haben kurze Zeit später auch noch einmal den Torghatten umrundet. So konnten wir ihn doch noch bei abnehmendem Tageslicht kurz vollständig sehen. Vielleicht sind auch ein paar gute Aufnahmen gelungen. Jetzt haben wir es uns in der Kabine gemütlich gemacht und relaxen mal eine Zeit. Viel steht heute nicht mehr auf dem Programm. Abendessen und ein letztes Mal an Deck Ausschau nach Polarlichtern halten (wir geben nicht auf). Da wir auf dieser Reise aber nicht so sehr von Erfolg verwöhnt worden sind, wird die nächste Tour nach Skandinavien bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Wir werden dann mal den Monat März als Reisezeitraum einplanen. Aber nicht nächsten März, das wäre noch etwas zu früh. [20:51] Kommen gerade zurück vom Abendessen. Drei von vier Gängen waren ganz gut. Bei meiner Wahl der vegetarischen Hauptspeise habe ich allerdings etwas daneben gegriffen. Der Kartoffelpuffer mit Rote Beete sah zwar gut aus, hat aber keinen wirklichen Geschmack gehabt. Dafür hat das Eis am Ende entschädigt. Gerade als wir beim Essen saßen hat uns die MS Kong Harald, heute als nordgehende Route, an Backbord passiert. Die MS Nordkapp haben wir, wie vermutet, inzwischen weit hinter uns gelassen. Morgen früh erreichen wir Kristiansund und wir haben dann sogar noch 2-3 Stunden Zeit für einen Landgang, bevor wir mit dem Bus zur Atlantikstraße starten. Eingesammelt werden wir dann wieder in Molde. So, jetzt noch einmal raus an Deck die Lage checken und dann Bettruhe. Morgen wird es wieder früh und anstrengend.
Gudbrandsdalen – 13.11.2021
[10:34] Wie gestern angekündigt sind wir heute zeitig aufgestanden, um pünktlich um 7 Uhr beim Frühstück zu sein. Die Idee hatten andere auch und so war es schon etwas voller, als die letzten Tage eine gute halbe Stunde später. Zur Einfahrt nach Kristiansund standen wir aber schon draußen an Deck und um kurz nach 8 Uhr haben wir die Otto Sverdrup verlassen. Ich hatte eine nette Runde bei All Trails herausgesucht, die wir auch sofort angegangen sind. Die Tour Kristiansund Havstien führte einmal durch den Lion Park. Ganz toll angelegt und geniale Ausblicke auf die Stadt, den Sund und das Meer. Es dauerte auch wirklich sehr lange, bis wir auf die ersten Mitreisenden getroffen sind. Oben am Varden haben sie sich dann schon wieder getummelt. Zurück zum Schiff kamen wir ein zweites Mal am Svanedammen vorbei. Schon auf dem Hinweg hatten wir die ganzen Tauben gesehen, die auf dem Zaun saßen. Jetzt fühlten sie sich aber irgendwie angelockt und kamen zu Hunderten auf uns zu gelaufen und geflogen. Ein irres Spektakel, welches sich nach ca. 30 Sekunden selbst wieder aufgelöst hat. Wir liegen noch bis 12 Uhr hier in Kristiansund, warten aber auf den Bus der uns nach Molde bringt. An unserem Kabinenfenster fährt gerade die MS Maud vorbei. [18:15] Um 11:15 Uhr standen wir am Science Center für die Bustour über die berühmte Atlantikstraße an. Es wurde nach Decks aufgerufen und wir waren dieses Mal ziemlich die letzten. Und da gefühlt irgendwie alle diesen inkludierten Ausflug mitgemacht haben, hat es auch entsprechend gedauert. Bus Nr. 6 war dann mit 35 Gästen, Silvia vom Expeditions Team, dem Guide und dem Fahrer beladen und dann ging es auch los. Die Strecke führte von Kristiansund über die Atlantikstraße nach Molde. Als erstes ging es durch einen etwas mehr als 5 Kilometer langen Tunnel unter dem Atlantik auf die Insel Averøy. An der tiefsten Stelle waren wir 250 Meter unter dem Meeresspiegel. Ganz schön viel Gestein und Wasser über uns. Es gab unterwegs zwei längere Fotostopps. Einen auf Lyngholmen mit Blick über den Atlantik und auf die größte der insgesamt sechs oder sieben oder gar acht Brücken. Da scheiden sich die Geister und das Internet. Jedenfalls war der zweite Stopp im Fischerdorf Bud (ausgesprochen ”Bü”). Unser Guide Konstanze aus Deutschland und vor 3,5 Jahren nach Norwegen gezogen, hat uns permanent mit Informationen und Geschichten versorgt. Das war richtig gut und auch spannend. Kurz vor Molde haben wir noch einen Abstecher nach Skaret gemacht. Ein kleines Feriendorf mit Hotel, Ferienhäuser und Restaurant. Dort gab es Fischsuppe mit Muscheln und zum Nachtisch Karamell Flan. War beides richtig lecker. Nach dem Essen waren wir noch am See und bei perfektem Licht konnten wir noch tolle Fotos machen. Bei unserer Stadtrundfahrt durch Molde zurück zum Schiff (war inzwischen ohne uns von Kristiansund hierhin gefahren) wurden wir noch mit einem sensationellem Sonnenuntergang verabschiedet. Zuvor gab es noch ein kleines Märchen von drei Brüdern und einem Troll und die Sache mit dem Karamellkäse. Bei unserer Fahrt durch Elnesvågen hat Konstanze erzählt, dass in diesem Ort der Gudbrandsdalen erfunden worden ist. Und irgendwie hat sie gar nicht mehr aufgehört davon zu erzählen, wie toll der Karamellkäse auf warmen Pancakes weich wird und was das für ein Erlebnis für den Gaumen ist. Steffi und mir lief schon das Wasser im Mund zusammen, denn auch wir finden den Gudbrandsdalen auf warmen Waffeln ganz lecker. Zurück am Schiff kamen die Busse natürlich fast alle kurz hintereinander an. so dass es einen kleinen Stau gab. Wir sind nur kurz auf die Kabine und dann gleich auf Deck 8. Dort gab es zum Auslaufen Hot Dog und Bier und dann in der Explorer Lounge noch Heiße Schokolade. Irgendwann, kurz bevor wir abgelegt haben, kam auch die MS Maud (auch ein Expeditionsschiff von Hurtigruten) in Molde an. Deren Gäste werden wohl dasselbe erlebt haben, wie wir (oder zumindest so ähnlich). Jetzt haben wir Kurs auf Bergen gesetzt und erreichen somit morgen unseren letzten Stopp vor der Heimreise nach Hamburg. Es fühlt sich diese Mal schnell und auch langsam an. [20:56] Waren gerade noch beim Abendessen. Konnten uns zuerst gar nicht entscheiden, ob Aune oder Fredheim. Am Ende ist es doch wieder das Aune geworden. Auch dieser Urlaub sorgt, neben den tollen Eindrücken und Erlebnissen, auch wieder für viele neue Reiseideen bei uns. Am Ende müssen wir aber feststellen, dass wir vor allem zu wenig Zeit haben alle zu verwirklichen…ach Moment mal. Ab Januar sind wir ja beide in Teilzeit. Zeit ist dann also nicht mehr das Problem. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir in Tradition zu 2006 wieder einen Zehnerplan aufstellen sollten mit den wichtigsten Zielen für die kommenden Jahre. Das letzte Ziel unseres ersten Zehnerplans hoffen wir Ende 2022 zu erreichen. Dann beginnt eine neue Zeitrechnung: ANZ.