Schwanensee (13.09.2019)
Gestern saßen wir beim Abendessen, als wir den Ladogasee erreicht haben. Da es sehr windig gewesen ist, hat auch gleich der Seegang zugenommen und die Alexander Borodin fing zum ersten Mal so richtig an zu schaukeln. Vom See selber haben wir leider nichts gesehen, denn da war es schon dunkel. So saßen wir gestern Abend beim Abendessen mit dem Kapitän. Die Kleidungsempfehlung war sportlich elegant. Wir hatten natürlich Klamotten für diesen Abend eingepackt. Da wir heute Abend aber noch ins Ballett gehen, haben wir uns die besten Kleidungsstücke für dieses Ereignis aufgespart. Das Abendessen war sehr gut, wie immer eigentlich, aber nichts außergewöhnliches. Auf dem nett angerichteten Vorspeisenteller gab es auch wieder Kaviar, aber für meinen Geschmack viel zu wenig. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir hier an Bord reichlich mit Kaviar versorgt werden würden. Das ist für mich die einzige Enttäuschung dieser Reise. Er scheint aber auch hier schon zu selten und zu teuer zu sein. Zum Schluss des Abends kam noch einmal die ganzen Küchenmannschaft und hat Eistorten präsentiert. Es war eine sehr unruhige Nacht. Auf Grund des Windes hatte man vorsorglich die Fenster bei uns auf dem Hauptdeck verriegelt. Man musste also mit dem Sauerstoff in der Kabine auskommen. Dann hat das Schiff die ganze Zeit auf dem Ladogasee geschaukelt und im Einklang dazu, die Wandpaneele in unserer Kabine. Es war zum Durchdrehen. Wir sind schon eine Stunde früher in Sankt Petersburg angekommen und der Himmel hing da schon voller dunkler Wolken. Am heutigen Vormittag haben wir schon die Stadtrundfahrt gemacht. Schöne Architektur und interessante Gebäude. Aber auch die Erkenntnis, dass die Stadt ein Touristenproblem hat. Hier im Flusshafen liegen mehr als 10 Schiffe. Dazu kommen noch die Kreuzfahrtschiffe, die auf der anderen Seite der Stadt anlegen. Busse ohne Ende, ein gruseliges Gewusel und dann auch noch der Regen. Beim letzten Stopp hat es uns draußen voll erwischt. Es kam plötzlich so viel Wasser herunter, dass man binnen 30 Sekunden komplett nass gewesen ist. Jetzt trocknen wir und wärmen uns etwas auf. Hoffentlich kommen wir trocken am Abend ins Theater.
Ist das Kunst? (14.09.2019)
Das Ballet am gestrigen Abend war wirklich super. Steffi hat über das ganze Gesicht gestrahlt und das bedeutet mir mehr als alles andere. Aber es hat auch mir sehr gut gefallen. Ein tolles kleines Theater und wir saßen den Musikern fast auf dem Schoß. Tolles Ensemble, hat richtig Spaß gemacht. Wir sind sogar trocken geblieben. Das mit den Sitzplätzen im Theater aber irgendwie nicht direkt. Die Platzanweiserin hat uns auf die Plätze 11 und 12 gesetzt, obwohl auf den Tickets 21 und 22 stand. Aber man denkt sich ja erst einmal nichts dabei. Wer bin ich denn, dass ich ihr ihren Job erkläre? Das ist ja so gar nicht meine Art. Ist aber aufgefallen, denn vier Personen auf zwei Sitzplätzen funktioniert halt nicht. Am Ende war es dann schon 23 Uhr durch, als wir wieder zurück am Schiff gewesen sind. Es war halt auch noch immer voll in der Stadt und auf den Straßen. Heute Nachmittag dann noch Eremitage. Der Vormittag war noch einmal zum Entspannen und im Gegensatz zu gestern, schien heute auch wieder die Sonne. Um 13:30 Uhr sind wir mit dem Bus in die Stadt gefahren. Mit einer kleinen Verspätung waren wir dann im Museum (das drittgrößte der Welt). Natürlich kratzt man in zwei Stunden nur an der Oberfläche, aber wenn man mal die ganzen Exponate ausblendet und nur die Räume mit ihrer Gestaltung erfasst und genießt, dann hat es sich doch schon gelohnt. Die Decken und Wände, die Kronleuchter, die Böden oder die riesigen verzierten Holztüren. Ein absoluter Genuss. Aber immer im Hinterkopf behalten: Es war ursprünglich als Zaren-Palast gebaut worden und wurde später erst ein Museum. Wir waren gerade beim letzten Abendessen und haben den Koffer schon gepackt. Morgen noch bis 11 Uhr in Ruhe auf die Abreise vorbereiten und dann geht es zum Flughafen in Sankt Petersburg.
Tatjana (15.09.2019)
Wir verabschieden uns etwas mit schwerem Herzen. Wenn der Urlaub zu Ende geht ist es immer ein Stück weit schwer. Dieses mal müssen wir wieder nahtlos in den Alltag zurück finden. Die Reise war super toll, mit Sicherheit noch ein Stück besser, als wir erwartet haben. Absolut positiv überrascht! Die Eindrücke der letzten 10 Tage machen eigentlich Lust auf mehr. Aber das sagen wir ja irgendwie immer, also nach jeder Reise. Das Highlight der Reise ist gar nicht so einfach zu beantworten. Schön war die ganze Reise, einfach super entspannt. Moskau hat uns sehr gut gefallen, aber im Vergleich zu Sankt Petersburg hatten wir dort auch einen ganzen Tag für uns alleine. Vielleicht hätten wir besser auf Eremitage verzichten sollen und den gestrigen Tag lieber auf eigene Faust verbracht. Im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer. Aber wenn ich wirklich ein Highlight benennen muss, dann war es wohl für Beide der Abend im Ballett. Wer hätte das gedacht, also zumindest bei mir. Was Phoenix Reisen angeht, da gibt es nichts zu meckern. Alles war super organisiert, tolle Reiseleitung und auch die Übersetzer(innen). Alles perfekt. Die Mischung aus Ausflügen und Flussfahrt sehr ausgewogen. Man hatte nie das Gefühl, man wäre gestresst. Im Gegenteil, wir hatten ausreichend Zeit uns zu erholen. Die Ausflüge waren top, wenn auch etwas mehr auf eine fortgeschrittene Altersklasse angepasst, aber wir sind so gut wie gar nicht aufgefallen. Zumeist kurze Transferzeiten und interessante Programme. Einen kleinen Makel gab es allerdings auch. In beiden Städten, Moskau und Petersburg, lagen die Schiffe sehr weit außerhalb des Zentrums. Natürlich kann man sich sehr gut mit dem öffentlichen Nahverkehr bewegen. Aber ein zentral gelegener Anleger wäre schon super gewesen. Wir sind pünktlich in Sankt Petersburg gestartet und erwarten auch eine pünktliche Ankunft in Hamburg. Russland und Wodka, das haben wir lieben gelernt. Also haben wir uns noch zwei Flaschen mit nach Hause genommen. Vielleicht können wir die schönen Erinnerungen so etwas länger aufrecht erhalten.
Do Svidaniya!