Entlang der Wolga

Schleusen und Kanal (08.09.2019)

Gestern war ein ganz toller Tag. Wir sind etliche Stunden durch die ganze Innenstadt gelaufen. Haben uns viele Sachen angesehen, einige schon zum zweiten oder dritten Mal, wie z. B. den Roten Platz. Wir sind den neuen und alten Arbat gelaufen und waren natürlich im Hard Rock Cafe. Mit der Metro hat auch alles wunder bar funktioniert. Günstige und saubere Züge, immer pünktlich und sicher. Wir waren eine Stunde vor der Zeit wieder zurück an Bord. Um 17 Uhr gab es die Rettungsübung. Dazu musste jeder seine Rettungsweste anlegen und vor der Kabine warten. Das ordnungsgemäße Anlegen wurde dann überprüft und schon waren wir fertig. Zum Auslaufen waren wir dann an Deck und haben ein russisches Bier genossen. Nach dem Abendessen dann noch die erste Schleusendurchfahrt. Von Moskau ging es zunächst über den Moskau-Wolga-Kanal und durch einige Schleusen. Der Fluss ist ganz ruhig, was auch ein stückweit an der Aufstauung liegen mag. Inzwischen sind wir auf der Wolga und fahren Richtung Uglitsch. Gegen 16:30 Uhr erreichen wir die Stadt nach der langen Fahrt über den Uglitscher Stausee. Es wird dann einen Spaziergang zum und durch den Uglitscher Kreml geben.

Von wegen ausschlafen (09.09.2019)

Gefühlt hat die gewünschte Erholung schon wieder ewig eingesetzt. Der Tagesablauf ist ja relativ gemächlich, angepasst an eine andere Altersklasse. Allerdings muss man sich an die Zeiten halten. So war heute schon um 6 Uhr die Nacht wieder vorbei. Heute hat das Schiff um 8 Uhr in Jaroslawl angelegt und nach kurzer Zeit gleich wieder abgelegt, da es betankt werden musste. Folglich hätte man zwischen 8 und 11 Uhr das Schiff weder verlassen noch betreten können. Gestern in Uglitsch waren es wie immer ruhige und entspannte Ausflüge, die sehr viel Informationen bieten und auch tolle Motive zum Fotografieren. Zwischendurch auch immer noch etwas Freizeit. Die Städte sind nicht vergleichbar, denn Jaroslawl ist mit mehr als 600.00 Einwohnern schon richtig groß. In Uglitsch ging es ganz gemütlich zu Fuß die paar hundert Meter bis zum Kreml und wieder zurück. In Jaroslawl heute hatten wir einen Bus, obwohl wir persönlich ihn nicht gebraucht hätten. Die Sehenswürdigkeiten ähneln sich natürlich. Kloster, Kirchen, Plätze, aber heute z. B. auch mal eine Markthalle. Wir nehmen alles mit, saugen alles in uns auf. Auf jeden Fall ist es überall sauber und die Menschen sind total freundlich, auch wenn wir so gut wie nie etwas verstehen. Auch das Leben an Bord ist ruhig und entspannt. Eben nicht ganz, wie soll ich sagen, also nicht auf uns als Zielgruppe ausgerichtet. Aber das ist gar nicht so schlimm. Wir haben unsere Ruhe wenn wir wollen, aber manchmal auch nette Gespräche. Ideal zum Runterkommen. Schiff und Kabine sind in Ordnung und für die zehn Tage mehr als ausreichend. Das Essen ist geschmacklich sehr gut. Es gibt eine gute Auswahl und zum Glück sind die Portionen nicht zu groß. Abends gerne noch 1 bis 2 Absacker an der Bar. Mehr wollten wir auch gar nicht haben in diesem Urlaub. Wir haben es jetzt genau 12:30 Uhr und vor gut einer halben Stunde Jaroslawl wieder verlassen. Der restliche Tag gehört nun wieder dem Fluss.

Totale Völlerei (10.09.2019)

Und schon ist Bergfest. Wir sind total entspannt und schon wieder eine gefühlte Ewigkeit unterwegs. Aber mal ehrlich, es ist jedes Mal so, dass wir super schnell abschalten können. Da ist es absolut in Ordnung, dass heute schon wieder Halbzeit ist. Heute habe zumindest ich bis zum frühen Nachmittag ganz schön über die Stränge geschlagen. Ein reichhaltiges Frühstück und beim Landgang gegen 11 Uhr einen Schaschlik-Spieß. Später dann noch Gebäck mit Marmelade und gerade eben ein Vier-Gänge-Mittagessen. Aber heute brauchen wir auch eine besonders gute Basis, denn vor dem Abendessen nehmen wir noch an einer Wodka-Probe teil. Da gibt es zwar auch kleine Häppchen, aber sicher ist sicher. Wir haben in Goritsy angelegt und sind dann mit dem Bus zu einer alten Klosteranlage gefahren. Die Anlage war schon von beeindruckender Größe. Goritsy ist auch der Treffpunkt der nord- und südgehenden Route. Ein anderes Schiff hat mit uns zusammen Moskau verlassen und seither machen wir alles gemeinsam. Dazu kamen dann noch die Schweterschiffe (so nenne ich sie der Einfachheit halber an dieser Stelle), die vor einigen Tagen Sankt Petersburg verlassen haben sowie ein fünftes Schiff. Mächtig was los in der kleinen Stadt. Wir fahren weiter auf dem Wolga-Ostsee-Kanal und erreichen dann den Onegasee. Im Norden liegt die Insel Kischi, die wir dann morgen Nachmittag erreichen. Vor Petersburg kommt am Donnerstag noch Mandrogi und der Ladogasee. Freitag früh erreichen wir dann das Ende der Schifffahrt. Dann noch zwei Nächte im Stadthafen von Sankt Petersburg. Freitag Vormittag Stadtrundfahrt und Samstag Nachmittag Eremitage. Das Highlight erwartet uns jedoch am Freitag Abend. Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Schwanensee. Das ist ein Muss – habe ich mir sagen lassen.

Onega (11.09.2019)

Die gestrige Wodka Probe was sehr gut und lustig. Es gab für jeden einen Teller mit kleinen Häppchen. Brot mit Fisch oder Speck, saure Gurken, Oliven und Kaviar. Zur Probe standen dann fünf verschiedene Wodka (Wässerchen). Dazu gab es dann viel Wissenswertes über das Getränk sowie Geschichten, Witze und Trinksprüche. Es hat sich definitiv gelohnt. Diese Nacht haben wir insgesamt sechs Schleusen durchfahren, da hat man leider auch etwas von mitbekommen. Es ging somit seit gestern Abend immer durch den Wolga-Ostsee-Kanal. Heute Vormittag haben wir dann den Onegasee erreicht. Seitdem liegt nördlicher Kurs an. Um 10 Uhr haben wir die Brücke des Schiffes besichtigt. Vorher habe ich mich in der kyrillischen Schrift geübt. Unser Duschgel ist leer gegangen und ich habe unserem Zimmermädchen einen Zettel geschrieben. Es hat auf jeden Fall funktioniert. Ich hatte natürlich meine Übersetzungs-App zur Hilfe, denn auf Kyrillisch kann ich bislang nur ein paar Buchstaben lesen. Das Wetter ist wirklich unglaublich. Gestern war es in der Sonne streckenweise so heiß, dass man es fast nicht aushalten konnte. Auch heute scheint die Sonne schon wieder den ganzen Tag. Dadurch, dass wir über den großen See fahren, ist es allerdings etwas frischer an Deck. Aber wir sind von der aktuellen Wetterlage absolut begeistert.

Ladoga (12.09.2019)

Nachdem wir gestern Abend wieder zurück über den Onegasee gefahren sind, geht es heute immer Richtung Westen zum Ladogasee. Allerdings werden wir den See so spät erreichen, dass der größte Teil der Fahrt über den größten See Europas in die Nacht fallen wird. Morgen früh sind wir dann schon in Sankt Petersburg. Kischi, eine Insel im Onegasee, hatten wir gestern am späten Nachmittag erreicht. Bei dem Spaziergang zur wirklich beeindruckenden Holzkirche haben wir uns etwas verkühlt. Heute Mittag waren wir dann in Mandrogi, einem Museumsdorf mit Hotel, wo die abschließende Schaschlik-Party stattgefunden hat. Nach einem Spaziergang durch das Dorf, wobei wir die wärmenden Sonnenstrahlen genießen konnten, ging es dann für das ganze Schiff in eins der Zelte. Es gab Schaschlik-Spieß und Salat. Dazu etwas Wein, Bier, Wodka (natürlich) und Musik. Eine Sängerin, die von einem Mann auf der Balalaika begleitet wurde. Der war richtig gut. Ich habe ihm den Spitznamen Angus Young an der Balalaika gegeben. Hätte nie gedacht, dass man dieses Instrument so schnell und auch so besessen spielen kann. Heute vor dem Frühstück haben wir unsere Getränkerechnung bezahlt. Der Rest der Resie geht, genau wie die ersten Tage, wieder nur mit Barzahlung. Die andere Zeit haben wir achtern draußen gesessen und gelesen. Heute haben wir auch die beiden letzten Schleusen passiert.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie der Nutzung zu.

Datenschutzerklärung