Leinen los (Title by Steffi) (27.01.2018)
Am unserem letzten Abend in Mon Choisy sind wir gestern noch einmal zu Viert ins Refresh gegangen. Es gab super gute Vorspeisen wie Muscheln und Salat sowie leckere Hauptgänge wie Tandoori Chicken, Lobster und Coconut-Saté Huhn. Dazu leckeres, auf Mauritius gebrautes, Phoenix Bier. Heute morgen konnten wir uns dann richtig Zeit lassen. Erst in Ruhe frühstücken, duschen und anschließend noch die Koffer fertig packen. Um kurz nach halb zwölf kam dann unser bestelltes Taxi und hat uns nach Port Louis gebracht. Grauenvoller Verkehr, der an jeder Kreuzung und jedem Kreisverkehr von einem Polizisten geregelt werden musste. Wir waren trotzdem zeitig am Kreuzfahrtterminal und es war zur großen Überraschung nix los. Wir konnten direkt die Koffer abgeben, mussten noch einmal die Ausreisepapiere ausfüllen und zum Check-In gehen. Bei uns wurden keine Fotos gemacht, was etwas merkwürdig war und auch bei der Kontrolle an der Gangway natürlich gleich aufgefallen ist. So mussten wir Beide, begleitet von einer Sicherheitskraft, direkt zur Rezeption gehen, wo es dann schnell nachgeholt wurden. Anschließend ging es gleich erst einmal auf unsere Kabine. Wir sind auf Deck 4, Backbord in Stateroom 4242. Wer da nicht gleich an die Frage aller Fragen denken muss … ! Nach einem kleinen Mittagessen haben wir noch die Poolhandtücher geholt, eine Biking-Tour für morgen gebucht und die Koffer ausgepackt. Eine Kaffeemaschine für unsere Kabine konnten wir leider nicht mehr ergattern. Jetzt will ich schnell noch mal ein paar Fotos machen, bevor es heute wieder keine gibt. Nachher werden wir noch gemeinsam zum Abendessen gehen, die Seenotrettungsübung machen und die Sail Away Party auf dem Pooldeck besuchen.
A long ride (28.01.2018)
Abendessen waren wir gestern im Markt Restaurant. Einen freien Tisch hatten wir auf Anhieb gefunden und unser Kellner hat sich dank einiger nette Worte auf indonesisch auch gleich unsere Gesichter gemerkt. Ich habe auch schon einen Spitznamen bekommen und bin der Bali-Bali-Mann. Die Seenotrettungsübung war wie immer bei AIDA: sie ist anders, als bei den anderen Reedereien. Ich persönlich finde es etwas übertrieben (also nicht die Übung an sich, sondern wie sie bei AIDA durchgeführt wird), aber wenn es sein muss. Es war leider wieder sehr stickig und hat auch zu lange gedauert. Die Sail Away Party im Anschluss war gut, denn das Ablegen bei AIDA ist doch noch immer etwas besonderes. Aber jetzt mal ganz ehrlich, am Ende kann hier nur die Route punkten. Auf AIDA generell habe ich irgendwie keine so große Lust mehr. Die Nacht war gut, nur der Morgen hat mit Problemen begonnen. Pünktlich zum Start unserer Biking-Tour hatte ich aber wieder alles im Griff. Wir waren zu Beginn eine große Gruppe und wurden deshalb aufgeteilt. Steffi und ich hatten uns auf Grund einer leicht ungerechten Verteilung noch ganz spontan umentschieden und sind deshalb nicht mit Ruth und Michael zusammen gefahren. Getroffen hat man sich zwischendurch ja dennoch immer wieder und wir hätten am Ende noch die ganze Aufregung verpasst. Zehn Kilometer vor dem Ziel gab es bei einer kleinen Abfahrt gleich zwei Stürze in unserer Gruppe. Einer war so schlimm, dass die betroffene Dame nicht mehr weiterfahren konnte. Am Ende mussten wir gemeinsam mehr als eine Stunde warten, bis ein Taxi sie und ihr Fahrrad verladen und zum Schiff gebracht hatte. Anschließend konnten wir den Rest der Tour fahren. Zeitlich hatten wir natürlich kein Problem, denn wir bleiben ja bis morgen auf Reunion. Am Ende hat alles super geklappt und wir sind nach wirklich 43 teils heißen und anstrengenden Kilometern richtig platt. Irgendwann holt einen die schlechte Nacht und der Morgen auch wieder ein. Es war aber eine super geniale Tour mit tollen Stopps und viel Spaß. Die Biking-Touren sind wirklich noch immer das Beste, was an Bord geboten wird. Heute Abend waren wir noch schnell gemeinsam eine Kleinigkeit essen. Morgen werden wir Zwei erst einmal etwas länger schlafen und dann mal sehen, was wir noch machen. Ruth und Michael machen noch einen Ausflug.
Kein guter Tag! (29.01.2018)
Die Nacht verlief richtig gut und wir konnten ausschlafen. Eigentlich dachte ich, meine Probleme wären ausgestanden, aber kaum hatte der Tag begonnen ging es auch schon wieder los. Nichts desto trotz sind wir von Bord gegangen, um noch ein wenig durch Le Port zu laufen. Nach knapp zwei Stunden war das Abenteuer Reunion mit der Rückkehr zum Schiff aber endgültig beendet. Zum Glück kommen jetzt zwei Seetage, an denen ich mich mal so richtig erholen kann. Das wird auch notwendig sein, denn die beiden bevorstehenden Stopps auf Madagaskar werden bestimmt wieder anstrengend. Diese Nacht wird auf unserer Fahrt in Richtung Nord-Osten die Uhr eine Stunde zurück gestellt. So können wir noch eine Stunde länger liegen bleiben. Den Nachmittag habe ich mit lesen auf der Kabine verbracht. Steffi war zwischendurch mal draußen zum lesen, hat es aber auch nicht so lange dort ausgehalten. Ganz interessant ist, dass gestern mit uns auf der Biking-Tour der Künstler Anderson Farah gewesen ist. Ein gebürtiger Brasilianer, der jetzt in den Niederlanden lebt und an Bord malt. Von 2002 bis 2008 hat er auch bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg regelmäßig als einer der Indianer (in einer Hauptrolle) mitgespielt. Steffi ist sofort über den Namen gestolpert und nachdem wir uns gestern auf der Tour schon einige Male unterhalten hatten, haben wir ihn heute Abend darauf angesprochen. Er hat sich so darüber gefreut, dass er Steffi gleich mal in den Arm genommen hat. Kleine Welt, Künstler zum anfassen und jetzt wird gleich geschlafen.
Der lange Weg … (30.01.2018)
Auch der dritte Morgen in Folge lief nicht gut, aber es geht immer wieder sofort vorbei. Frühstück war gut, aber ich habe mich bei der Auswahl der Speisen etwas zurück gehalten. Heute ist der erste Seetag der Reise und wir befinden uns auf dem Weg nach Madagaskar. Ich habe mich richtig auf den Seetag gefreut, sie haben immer etwas entspanntes und beruhigendes. Einfach nur auf Deck 6 sitzen und auf das Meer hinaus schauen. Das Wetter ist herrlich, der Himmel nur leicht bewölkt und richtig warm. Wenn man hier seinen Platz gefunden hat und absolut zeitlos den Tag genießt, dann ist es auch egal auf welchem Schiff man ist. Von diesem Punkt sieht das Meer immer gleich aus. Ich habe mir auch schon mal die kommenden Routen von AIDA angesehen und es sind wirklich tolle Touren dabei. Aber ich denke sie müssen jetzt mal etwas ohne uns auskommen. Es gibt da etwas, dass wir wohl zuvor erledigen müssen und dass ist Mein Schiff. Hier auf dieser Reise war es auch nur die Route, die ausschlaggebend gewesen ist. Indischer Ozean mit traumfhaften Inseln wie Mauritius, Reunion, Madagaskar und Mahé. Eigentlich hatten wir mit dem Kapitel AIDA schon vor fünf Jahren abgeschlossen, aber so ist es halt. In den nächsten Jahren werden wieder Angebote kommen, die uns bestimmt auch dann wieder zurück an Bord führen werden. Man kann sich noch so oft selber das Versprechen geben, am Ende landet man doch wieder beim alt Bewerten. Jetzt genießen wir diesen ersten Seetag, erholen uns und freuen uns auf Seetag Nr. 2. Der ist nämlich gleich morgen. Die Sonne war gegen Mittag auf der anderen Seite, aber es war auch so angenehm warm. So haben wir es bis 15 Uhr draußen auf Deck 6 ausgehalten und sind dann Pizza essen gegangen. Die ist leider auch nicht mehr wie früher. Warum muss immer alles was gut ist zum Schlechteren geändert werden?
… nach Madagaskar (31.01.2018)
Nun denn, heute ging es gleich nach dem Aufstehen erst einmal auf die Krankenstation. Jetzt ist eine 24 stündige Quarantäne ausgesprochen worden. Wenigstens bekommt man das Essen direkt auf die Kabine gebracht. Heute haben wir den zweitag Seetag der Reise und in der Tat auch leider schon Bergfest (was die gesamte Reise angeht). Bisher war es richtig gut, was vor allem an der ersten Woche auf Mauritius liegt. Morgen erreichen wir dann endlich Madagaskar. Von den ursprünglichen drei Häfen wurde einer wegen der Pestvorfälle gestrichen. Das war auch der Grund, warum die Reise vollständig umgestellt worden ist. Jetzt geht es einmal komplett anders herum. Dadurch mussten wir die ursprünglich geplante Mietwagenbuchung für Reunion zwar aufgeben, was im Nachhinein betrachtet ja auch irgendwie besser gewesen ist. Tag 1 mit der Radtour habe ich noch gut herum bekommen und Tag 2 diente der Erholung. Morgen wartet dann der erste Bakadi-Dreams Ausflug auf uns. Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder über den Berg bin. Heute bleibe ich also hier auf der Kabine und verbringe die Zeit mit lesen, Reisen planen und ausruhen. Steffi kann zum Glück raus, sie ist nicht betroffen. Bis zum Nachmittag hatte ich auch noch drei Filme gesehen, aber die Zeit zieht sich und wenn man nicht raus darf ist echt blöd. Aber ich scheine wenig zu verpassen, denn nach dem Mittag hat es wohl angefangen zu regnen. So what, ich bleibe die vollen 24 Stunden in meinem „Gefängnis“ und hoffe, dass ich mich morgen auf der Krankenstation wieder gesund melden kann.
Riesige Meeresschildkröten (01.02.2018)
Es grummelte heute Morgen noch etwas, dennoch habe ich mich auf der Krankenstation wieder gesund gemeldet. So viel vorweg, es ging den ganzen Tag auch gut. Wir lagen heute vor Nosy Be auf Reede und konnten gegen 9:30 Uhr an Land tendern. Dort wurden wir direkt von Bakadi-Dreams in Empfang genommen und allesamt (10 Gäste, 1 Fahrer und 1 Guide) in einen Kleinbus gepackt. Der war dann auch direkt voll. Es ging los durch das Gewühle von Helle Ville und man konnte sofort sehen, in welchen Verhältnissen die Menschen hier leben. Prinzipiell gibt es alles, nur die wenigsten Menschen können es sich leisten. Aber da wir es schon vorher wussten, hat es uns nicht allzu sehr geschockt. Weiter ging es über die grauenvollsten Straßen, über die wir je gefahren sind. Da sind die Schotterpisten in Namibia vergleichsweise in gutem Zustand. Irgendwann ging es dann links ab und die Straße wurde noch schlimmer (kaum vorstellbar). Wir haben den ersten Stopp an einer kleinen privaten Anlage gemacht, wo wir wild lebende Lemuren sehen konnten. Weiter ging es Richtung Wasser, wo wir am Strand in ein Boot umgestiegen sind, um auf eine noch kleinere Insel überzusetzen. Dort gab es Getränke und irgendwann auch leckeres Essen. Wir mussten lange darauf warten, wussten aber nicht warum. Hätte gleich jemand gesagt, dass noch eine Gruppe fehlt wäre doch alles okay gewesen. So kam es uns etwas wie vertane Zeit vor. Nach dem Essen haben wir noch ein kleines Dorf besichtigt. Hatte so ein wenig was von durch den Zoo laufen und war etwas, was uns Beide so gar nicht gefallen hat. Mit dem Boot ging es dann in eine kleine Lagune vor der Insel, wo nachmittags riesen große Meeresschildkröten zu sehen sind. Kaum wurde die erste Schildkröte gesichtet, da war ich auch schon im Wasser. Wahnsinn, wie groß die waren. Ich konnte ein Tier die ganze Zeit direkt unter mir beim Fressen beobachten. Dann ging es zurück zum Hafen und mit dem Tenderboot wieder zur AIDAaura. Es war ein guter Ausflug, einfach, aber super interessant. Und unser Guide Severin konnte sehr gut deutsch und war super nett.
Riesengroße Landschildkröte (02.02.2018)
Wir sind pünktlich in den Hafen von Antsiranana eingelaufen. Für heute hatten Steffi und ich unseren einzigen AIDA Ausflug dieser Reise gebucht. Ruth und Michael sind noch einmal mit Bakadi-Dreams los. Treffen für unsere Tour DIE01 „Auf den Spuren der Schönheit“ war um 8:45 Uhr an der AIDA Bar. Wir mussten etwas warten, da noch ein Paar fehlte. Am Ende stellte sich aber heraus, dass sie im Vorfeld noch umgebucht hatten. Leider waren die Teilnehmerlisten nicht aktualisiert worden. Dann ging es mit insgesamt drei Kleinbussen von Diego Suarez nach Süden zum National Park Montagne d’Ambre. Die Straßen waren etwas besser als gestern, aber noch immer nicht wirklich gut. Unterwegs hatten wir einen kurzen Stopp für unser erstes Chamäleon; wunderschöne Tiere. Das faszinierendste sind die Augen und die Einheimischen sagen, dass es mit einem Auge in die Vergangenheit schaut und mit dem anderen in die Zukunft. Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt haben wir dann ein altes Kolonialhaus mit einer kleinen Gartenanlage erreicht. Von dort haben wir unsere Wanderung in den National Park gestartet. Zur Begrüßung gab es Fruchtpunsch, man konnte wählen ob mit oder ohne Alkohol. Im Garten lief eine Landschildkröte frei herum, die sehr zutraulich gewesen ist. Etwas weiter kam man an ein großes Freigehege, wo wir eine der größten und ältesten Riesenschildkröten bestaunen konnten. Dann ging es durch den Regenwald hinab bis zu den Wasserfällen und anschließend wieder zurück. Unterwegs haben wir Echsen, Frösche, Tausendfüßler, Schmetterlinge und vieles mehr gesehen. Zurück am Ausgangspunkt unserer Wanderung angekommen gab es noch frisches Obst und Getränke, bevor wir wieder zum Hafen gefahren sind. Die Tour hat am Ende etwas länger gedauert, weil wir noch einen Fotostopp am Zuckerhut gemacht haben. Zurück an Bord gab es erst einmal eine Dusche, dann einen Burger auf dem Pooldeck und gerade noch das Auslaufen auf Deck 6. Für 18:30 Uhr haben wir uns wieder im Calypso verabredet. Morgen dann der dritte Seetag.