São Miguel

Finally Runway 15 (15.09.2016)

Nach 100 und ich weiß gerade nicht wie vielen Starts in Hamburg bin ich heute endlich das erste Mal auf Runway 15 gestartet. Hat fast 20 Jahre gedauert. Gestern Abend waren wir wieder bei Dieter Sanchez und anschließend im Airport Hotel. Einige Dinge sind einfach so gut und praktisch, dass sich die früheste Abflugzeit für eine direkte Anreise von zu Hause immer weiter nach hinten verschiebt. Irgendwie haben wir aber auch das Gefühl, der Urlaub geht einen Tag früher los. Das Ziel heute: Die Azoren, eine portugiesische Inselgruppe mitten im Atlantik. Mit TAP Portugal ging es über Lissabon nach Ponta Delgada. Auf der Insel São Miguel starten wir unser Abenteuer, ist ja immerhin schon das Vierte in diesem Jahr und nicht die letzte Reise. So viel können wir schon mal verraten. Die gesamte Anreise verlief ohne Probleme und wir sind pünktlich gelandet. Vor Ort haben wir direkt unseren ersten Mietwagen in Empfang genommen, einen Smart 4-Four. Groß genug für uns und unser Gepäck und bis zum Hotel Talisman, wo wir die ersten fünf Tage bleiben, waren es nur ein paar Minuten Fahrzeit. Das Zimmer ist ganz gut, leider schauen wir auf einen kleinen Innenhof und die Sonne ist nur schwer zu sehen. Nachdem wir zunächst an der Straße geparkt hatten, haben wir jetzt für 6,00 € pro Tag einen privaten Parkplatz gemietet. Den ersten Spaziergang durch die Stadt haben wir inzwischen auch schon gemacht. Heute Nachmittag gab es leckeres Eis und heute Abend wirklich leckeres Essen mit Blick auf das Meer. Dazu hatten wir Rotwein von den Azoren. Ein wirklich gelungener erster Tag. Auch das Wetter passt; es ist gut, aber nicht zu heiß. Morgen machen wir unsere erste Tour, zuvor aber ausschlafen und dann gut frühstücken.

Was für Voll-Honks! (16.09.2016)

Damit sind natürlich wir gemeint. Gestern haben wir (also ich) den Safe verriegelt und brauchten Hilfe zum Öffnen und heute Morgen haben wir (also wieder ich) im Bad an einer roten Kordel gezogen und so den Notruf ausgelöst. Ständig muss hier jemand kommen und bei uns klopfen. Okay, die Kordel hätte auch für die Lüftung im Bad sein können…hätte. However, nach einem sehr üppigen Frühstück sind wir in Richtung Sete Cidades aufgebrochen. Dort liegen die Kraterseen und wir hatten uns eine gute Wandertour als Einstimmung heraus gesucht. Den Wagen haben wir am Miradouro da Vista do Rei geparkt. Dort konnten wir zum Glück auch günstig Wasser und Kekse kaufen. Der Rother Wanderführer hat für die 8,9 Kilometer gute 2.45 h veranschlagt. Zunächst ging es ganz locker über 300 Höhenmeter hinunter zu den Seen. Von dort hätten wir eigentlich 30 Minuten entlang der Straße wieder hinauf laufen sollen…Straße, ach Quatsch! Wir wollten lieber am Seeufer entlang. Leider hat die installierte Karte der Azoren auf meinem Garmin nicht funktioniert, sonst hätten wir es eher gewusst. So traf uns die Erkenntnis, dass der zunächst breite und gut ausgebaute Wanderweg irgendwann zu Ende war und es über Stock und Stein durch den Wald ging. Einen Aufstieg zum Ausgangspunkt gab es natürlich nicht und so mussten wir einmal um den ganzen See. Am Ende ging es über den ursprünglichen Weg wieder zurück zum Auto. Die letzte der vier Stunden hatte es dann mit über 15% Steigung so richtig in sich. Der Weg hat richtig in den Beinen gebrannt, mal sehen wie es uns morgen geht. Nachdem wir uns etwas erholt hatten sind wir über Sete Cidades nach Mosteiros gefahren. Dort haben wir Tuna Steak gegessen und uns die Naturpools am Meer angesehen. Der letzte Stopp war an der Therma do Ferraria. Heute Abend sind wir noch zum Hotel Maritim Atlantico gelaufen. Dort ist der Picos de Aventura Store, wo wir uns morgen früh für unserere erste Whale Watching Tour treffen. Gute 15 Minuten müssen wir laufen, um dorthin zu kommen. Wird also etwas stressig,  denn Frühstück gibt es erst ab 7:30 Uhr und eine Stunde später geht es schon los. Am Ende des Tages waren wir noch in der Sports Bar unseres Hotels und haben uns ein großes Bier gegönnt. Gleich neben dem Hotel ist eine richtig gute Eisdiele, wo wir auch schon zweimal waren. Es war ein anstrengender, aber richtig guter Tag. Wenn es so weiter geht, dann wird das hier der Wahnsinn.

Delfine, Delfine und Delfine (17.09.2016)

Hatte ich vor zwei Tagen doch wirklich geschrieben: Das Wetter sei gut, aber nicht so heiß. Forget it! Es ist super gut und seit gestern richtig heiß. Heute Morgen waren wir gut in der Zeit und pünktlich am Treffpunkt. Viele Menschen, aber zum Glück verteilt auf mehrere Boote. Wir waren auf einem Semi-Rigid Boot (Google mich). Nur wenig Plätze und richtig schnell. Ihr seht, man muss also einen Kompromiss eingehen. Aber so ist es ja meistens. Alles auf der Tour war wie beschrieben: 30 Minuten Einweisung, Schwimmweste tragen und dann 2,5 Stunden raus auf den Atlantik. Wale haben wir keine gesehen, aber dafür Delfine…und wie! Die beiden ersten Gruppen waren noch etwas zurückhaltend, aber die letzte Gruppe war so richtig an den Wellen unseres Bootes interessiert. Was für Akrobaten, genau das wollten wir sehen. Der Ausflug war so gut und erfolgreich, für die beiden Nächsten auf Pico haben wir absolut keinen Druck mehr. Alles was jetzt kommt ist Bonus. Auf unserem Weg zurück zum Hotel haben wir in einem Straßencafe noch einen Galão getrunken und sind nach einer kurzen Pause gleich weiter zum Rocha da Relva. Im Rother Wanderführer die Tour 10, angepriesen als kurze und leichte Wanderung. Wieder 150 Höhenmeter zu überwinden. Erst hinab und dann wieder hinauf. Das Ganze gefühlt noch steiler als gestern. Zwei anstrengende Stunden später saßen wir in unserer Eisdiele. Ich hatte doch schon erwähnt, dass wir eine super gute Eisdiele direkt neben unserem Hotel haben! Heute Abend waren wir noch im Shopping Center Parque Atlantico und haben im Food Court gegessen. Dabei haben wir zwei Gerichte probiert und geteilt. Es war echt lecker. Jetzt geht ein weiterer toller Tag zu Ende und wir fragen uns, was da eigentlich noch kommt?

102 Grad Fahrenheit (18.09.2016)

Keine Angst, so heiß war es draußen nicht. Ganz im Gegenteil, die Temperatur war heute sehr angenehm. Allerdings schwül warm, denn der für heute angesagte Regen kam früher als gedacht. Los ging es mit leichtem Niesel, da waren wir gerade an den Thermalquellen von Poça da Dona Beija. Es hat uns aber nicht gestört, denn das Wasser ist in fast allen Becken 39°C warm (heiß). Das wiederum entspricht in der Tat 102 Grad Fahrenheit. Eine tolle kleine Anlage mit 5 oder 6 Becken in einem wunderschönen Garten. 4,00 € Eintritt und wir waren genau zur richtigen Zeit vor Ort, denn es war zu Beginn noch schön leer. Von Furnas ging es dann zunächst an die Küste nach Povoaçao. Wir haben eine kleine Runde gedreht und dann im Hafen unseren Galão getrunken. Zu der Zeit kamen gerade die Fischer zurück und haben den Fang des Tages direkt am Anleger verkauft. Es war wirklich lustig anzuschauen, was die Käufer (ausschließlich Männer) an Land mit ihren großen Fischen so angestellt haben. Da wurde der Fisch einfach mal auf eine Mauer gelegt, oder ein Anderer legte ihn auf die Fußbank seines Motorrollers und der Dritte in einen Blumenkübel – herrlich! Anschließend ging es zurück nach Furnas, wo wir uns die brodelnden Erdlöcher angesehen haben. Es hat ein wenig an Yellowstone erinnert, nur wesentlich kleiner. Zu guter Letzt haben wir noch den Parque Terra Nostra besucht. Ein großer Garten mit vielen interessanten Ecken. Wer will, der kann hier auch ins große Thermalbad oder in einen der kleineren Pools (Hottubes). Heute Abend gab es Pizza und das etwas schlechtere Wetter hielt sich leider hartnäckig.

It’s Tea Time (19.09.2016)

So richtig auszuschlafen schaffen wir gar nicht, wobei es dann doch meistens 8 – 9 Stunden sind. Nach dem Frühstück ging es heute als erstes zum Lagoa da Fogo. Viel gesehen haben wir aber nicht, denn das ganze Gebiet lag in dichten Wolken. Dazu hat es heute immer wieder geregnet (hat uns das Glück verlassen?). Nach ein paar Fotostopps sind wir weiter zur Caldeira Velha. Noch ein Thermalbad und dieses Mal mitten im Wald. Heute nur 2,00 € Eintritt und wir waren wieder fast die Ersten. Das Bad hat nur zwei Pools. Einen großen mit Wasserfall und kühlen 28°C und einen kleineren mit angenehmen 35°C. Unter dem Wasserfall stehen war schon ziemlich cool und erfrischend. Das Gelände ist recht weitläufig und da es die ganze Zeit geregnet hat ist alles nass geworden. Wegschließen konnten wir unsere Sachen heute nicht, also mussten wir sie die ganze Zeit mit durch den Regen tragen. Aber egal, hauptsache es hat Spaß gemacht…und das hat es! Weiter ging es danach an die Nordküste, dort zunächst bis Ribeira Grande. Dort stand der schon obligatorische Galão an. Gegen Mittag hieß es dann Tea Time. Hier auf São Miguel gibt es tatsächlich Europas einzige Teeplantage. Eigentlich sind es sogar Zwei und wir haben beide besucht. Zunächst die kleine Formoso. Wir kamen gerade rechtzeitig zur Führung mit anschließender Verkostung. Der Tee war so gut, dass wir gleich zwei Pakete Schwarztee gekauft haben. Die zweite Plantage ist deutlich touristischer und wir waren schnell durch. Super interessant die Teepflanzen mal zu sehen und auch anzufassen. Hat ja etwas von einer Hecke in Nachbars Garten, hätten wir so nicht erwartet. Am Ende sind wir immer weiter entlang der Nordküste in Richtung Westen gefahren. Wir haben viele Stopps gemacht und wollten eigentlich einmal ganz herum, aber es wurde zu anstrengend. Also haben wir gedreht und sind auf direktem Weg zurück nach Ponta Delgada. Gerade waren wir im Restaurant Nacional essen. Guter Tipp aus dem Reiseführer und hat schon mehr als 50 Jahre Tradition. Es war wirklich gut. Morgen Vormittag ganz entspannt packen und zum Flughafen. Am Nachmittag fliegen wir auf die Insel Pico.

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