Die grüne Insel

Den Start halbwegs verschlafen (11.06.2016)

Gestern ist die EM in Frankreich gestartet und wir haben den Start halbwegs verschlafen. Das lag daran, dass heute morgen der Wecker um 3:45 Uhr geklingelt hat. Steffi hat mich schon gefragt, warum ich nicht mal Flüge mit normalen Abflugzeiten buche? Keine Ahnung. Wir waren natürlich wieder im Airport Hotel und gestern Abend noch bei Dieter Sanchez essen. War voll, war gut. Der Ansturm am Hamburger Flughafen war dagegen noch nicht so groß, so kamen wir sehr schnell durch die Sicherheitskontrollen. Bei bestem Wetter ging es erst nach Kopenhagen. Freie Sicht auf die Ostseeküste mit der Insel Poel, Wismar und sogar Rostock in weiter Ferne konnte man erkennen. Die Umsteigezeit war sehr kurz und so ging es dann zügig weiter nach Dublin. SAS war eine gute Wahl und die dänische Hauptstadt zum Umsteigen perfekt. Ein sehr angenehmer Flughafen. Bei der Landung in Irland war es dann schon ziemlich grau am Himmel und auf dem Weg zu unserem Mietwagen goss es wie aus Kübeln. Zum Glück mussten wir noch ein paar Minuten auf unseren silbernen Nissan Pulsar warten. Dann ging es endlich los. Erst über die Stadtautobahn und dann über die N7 und M7 Richtung Kilkenny. An den Linksverkehr habe ich mich wieder einmal schnell gewöhnt. Bei Portaloise sind wir abgefahren, haben uns mit Kaffee und Sandwiches eingedeckt und dann ging es zum Rock of Dunamose. Ab dort haben wir die Autobahn gemieden und sind über die schmalen Landstraßen bis nach Cashel gefahren. Das Ashmore House hatten wir schnell gefunden und weil wir die Ersten waren, konnten wir uns ein Zimmer aussuchen. Ausgestattet mit zwei Freikarten sind wir dann zum Cashel Castle auf dem gleichnamigen Rock gelaufen. Das war dann bereits die zweite Ruine am heutigen Tag (innerhalb von drei Stunden). Den Rest der Woche kümmern wir uns dann lieber um die Naturschönheiten des Landes.

Darf’s noch etwas mehr grün sein? (12.06.2016)

Wir haben gestern noch einen netten kleinen Pub gefunden und hatten gutes lokales Bier und ein Steaksandwich. Eigentlich wollte ich Irish Stew, aber das war schon aus. Nach einer erholsamen Nacht gab es zu Beginn des Tages gleich das volle irische Frühstück. Genug Kalorien (gefühlt 2000) für den ganzen Tag, aber dafür auch richtig lecker. Gegen 8:30 Uhr ging es dann wieder los. Zunächst zurück zur M8 und dann einige Kilometer bis Cahir. Auf das Castle haben wir verzichtet, dafür sind wir einen tollen Waldpfad bis zum Swiss Cottage und wieder zurück gelaufen. Eine schöne entspannte Strecke mit vielen ersten Eindrücken. Von dort ging es durch die Knockmealdown Mountains. Ganz geniale Strecke mit viel Wald und unzähligen Rhododendronbüschen. Die standen in voller Blüte und haben ein geniales Bild abgegeben. Allerdings sind es mittlerweile so viele, dass man schon vom „Problem-Busch“ spricht. Weiter über Cork sind wir kurz an die Küste gefahren und wieder jede Menge Kilometer über die Landstraßen. Alles ist so grün, noch viel mehr als gestern schon. Unweigerlich musste ich dabei an eine Werbung denken und spontan viel mir der Titel des heutigen Tages ein: Darf’s noch etwas mehr grün sein. Am Nachmittag haben wir dann Killarney erreicht. Sehr touristisch, das merkte man bereits am Straßenverkehr. Der hatte nämlich sehr schnell zugenommen. Hier bleiben wir jetzt drei Nächte und das in einem richtig guten Zimmer. Das Beste ist der absolut super weiche Teppich im Schlafbereich. Wir waren noch zu Fuß in der Stadt auf einen Besuch in Murphy’s Pub. Heute gab‘ es dann auch Irish Stew, was sehr lecker war. Und das irische Bier ist und bleibt eines der Besten. Jetzt bleibt noch etwas Zeit für die EM, denn heute Abend spielt Deutschland. Morgen schauen wir aber im Pub, wenn Irland ins Geschehen eingreift.

Fish and Chips und gutes Ale (13.06.2016)

So viel vorweg: Irland hat schon um 17 Uhr Ortszeit gespielt, da waren wir noch lange nicht zurück. Folglich hat es mit dem Fußball im Pub zumindest beim Irland Spiel nicht geklappt. Das Frühstück war wieder richtig gut und neben uns saßen die selben Deutschen, wie gestern in Cashel. How small the world doch ist! Wir haben uns heute für den Ring of Beara entschieden. Es ging zunächst ein Stück Richtung Süden bis in den Killarney National Park. Wir haben uns Muckross House angesehen, vornehmlich den Garten und sind zu den Torc Wasserfällen gelaufen. Wir hatten uns für den blauen Trail entschieden und waren eine gute Stunde unterwegs. Die ganze Zeit bei Nieselregen, allerdings fast immer von dichten Bäumen geschützt. Dann ging die Fahrt nach Kenmare, wo wir uns die Stadt angesehen haben. Kenmare war dann auch der Ausgangspunkt für unsere Tour über die Beara Peninsula. Der Ring of Beara führt dabei fast ausschließlich entlang der Küste. Das unterscheidet ihn vom Ring of Kerry, der mehr im Landesinneren liegt. Der größte Teil der Strecke führte uns über schmale Straßen und zwischendurch wurde es für ein kurzes Stück richtig eng. Das Wetter wechselte den ganzen Tag ständig. Es gab‘ immer wieder Schauer und es war teilweise sehr windig. Dann kam aber die Sonne heraus und sofort wurde es angenehm warm. Es gab immer wieder tolle Punkte und Abschnitte zum Fotografieren. Dazu kamen jede Menge Schafe. Gegen 20 Uhr waren wir wieder zurück in unserem Bed & Breakfast (B&B). Heute gab es Fish and Chips, aber etwas höheres Niveau und am Abend in einem nahegelegenen Pub Livemusik und gutes Ale. Jetzt haben wir schon vier verschiedene Sorten probiert und am Ende ist es doch immer Guinness. Gut sind sie aber alle.

Der Tag ohne Titel (14.06.2016)

Heute gab es Rühreier, hatten wir uns so gewünscht. Der Frühstücksraum war auch ganz voll, 75% Deutsche. Wir sind einfach überall. Von Killarney ging es über die N72 bis Killorgin. Dort wollten wir eigentlich auf die Passstraße, haben die Zufahrt allerdings verpasst. Also haben wir uns kurzer Hand entschieden den Ring of Kerry gegen den Uhrzeigersinn zu fahren. Beim heutigen Titel für den Blogeintrag habe ich mich sehr schwer getan. Herr der Ringe fand ich irgendwie einfallslos und der zweite Ring klang auch nicht überzeugend genug. Also habe ich mich für den Tag ohne Titel entschieden. Das nördliche Teilstück der Strecke war wenig aufregend, streckenweise sogar fast langweilig. Erst am westlichsten Punkt wurde es richtig gut. Von Portmagee haben wir eine geniale Wanderung entlang der Steilküste gemacht. Grandiose Ausblicke inklusive. Es war sehr windig, aber die Wolken hatten der Sonne Platz gemacht und wir kamen schnell ins Schwitzen. Die zweite Etappe im Süden der Iveragh Peninsula bot deutlich mehr gute Ausblicke und wieder haben wir die Passstraße gesucht. Zwischenzeitlich dachten wir schon, wir hätten sie gefunden. Dann aber haben wir eher gedacht, dass wir nie wieder den richtigen Weg zurück finden werden. Am Ende aber haben wir es wieder auf die Ringstraße geschafft und sind sicher nach Hause gekommen. Heute ist schon unser letzter Abend in Killarney und wir waren gerade noch einmal im Zentrum etwas essen und trinken. Morgen geht es in unser drittes B&B in Galway, wo wir auch wieder drei Nächte bleiben werden. Wir hatten eine tolle Zeit hier, allerdings ist es etwas zu touristisch. Vielleicht wird es ab morgen etwas ruhiger.

Abstecher zum South Pole (15.06.2016)

Wir haben wieder richtig gut geschlafen und heute noch einmal das Full Irish Breakfast mitgenommen. Steffi konnte man aber schon etwas anmerken, dass es doch ganz schön reichhaltig ist. Nach der Verabschiedung sind wir in Richtung Tralee aufgebrochen und dann links nach Dingle abgebogen. Erster Stopp war am Inch Beach. Dort gab es erst einmal einen kurzen Sprint über den Strand, denn einer unserer Servietten wurde vom Wind weggeweht. Weiter entlang der Küste war das nächste Ziel Anascaul, wo wir einen Abstecher zum South Pole gemacht haben. Hierbei handelt es sich um eine Bar direkt an der Durchgangsstraße. Von Dingle ging es über den Connor Pass, wo es verdammt windig war. Wir haben tatsächlich nur schnell ein paar Bilder gemacht und sind gleich weiter. Unten angekommen haben wir am nächsten Strand gehalten und unsere Lieblingsfotos gemacht. Von dort ging es über Tralee nach Trabert, wo wir die Fähre nach Killimer genommen haben. Den ganzen Tag hatten wir super gutes Wetter, kaum auf der Fähre zog der Himmel zu. Nach der kurzen und ruhigen Fährpassage über die Mündung des Shannon River haben wir direkt Kurs auf die Klippen von Moher genommen. Phantastische Ausblicke, aber noch immer sehr windig und auch sehr voll. Ist halt eins der Highlights an der Westküste. Die anschließende Fahrt nach Galway zog sich sehr und endlich in der Stadt angekommen hatten wir dichten Feierabendverkehr. So kamen wir etwas später als geplant in unserem B&B an. Nachdem wir unser Gepäck auf’s Zimmer gebracht hatten, sind wir gleich noch mal los in die Stadt. Die Unterkunft ist zwar etwas außerhalb, aber länger als 15 Minuten muss man nicht laufen. Wir waren wieder in einem Pub und neben Live Musik und Fußball gab es gutes Essen und leckeres Bier. Die zweite Hälfte der Reise kann also beginnen.

Irgendwie karibisch (16.06.2016)

Die letzte Nacht war recht merkwürdig. Der Schlaf wurde irgendwann sehr unsanft unterbrochen, als ein Helikopter unmittelbar über unser Dach geflogen ist. War wohl die Küstenwache auf dem Weg zum Hospital. Dafür konnten wir den entgangenen Schlaf nachholen, denn im Clochard B&B gibt es erst ab 8:30 Uhr Frühstück. Auch hier ist es wieder richtig gut und wir können aus neun Kombinationen wählen. Da wir zwei volle Tage Zeit haben, haben wir uns Connemara aufgeteilt. Heute die Küstenregion und morgen der National Park. Zunächst ging es ganz gemütlich entlang der Küste bis Carna. Von dort haben wir den Wild Atlantic Way (der uns schon seit einigen Tagen immer wieder begegnet) verlassen und sind über die N59 bis Clifden gefahren. In Clifden startet die Sky Road mit atemberaubenden Ausblicken auf die Küste und die vielen kleinen Inseln. Schaut man so auf das Wasser, dann wirkt es irgendwie karibisch. Schaut man hingegen auf das Land, dann könnte es auch nördliches Norwegen sein. Die Aussichten begeistern immer wieder von Neuem. Dann ging es langsam wieder zurück und der nächste Stopp war in Ballyconneely. Dort haben wir gegessen (Club Sandwich und Open Crab Sandwich), was richtig super geschmeckt hat. Dann ging es wieder an den Strand. Leider war es den ganzen Tag schon wieder so windig, aber auch durchweg sonnig. In der Nähe von Roundstone haben wir noch einen langen Strandspaziergang gemacht, bevor es dann endgültig zurück nach Galway ging. Jetzt schauen wir noch das EM Spiel Deutschland gegen Polen zu Ende. Die erste Halbzeit haben wir bei Guinness in einer Bar gesehen.

It is raining every day! (17.06.2016)

Heute hatte ich Pancakes zum Frühstück, die waren auch richtig gut. Mit viel Obst am Tellerrand und ordentlich Sirup. Das eigentliche Highlight des Tages aber haben die asiatischen Gäste heute morgen geboten. Die waren auf der Suche nach einem Ausflug für den heutigen Tag, da sie für Freitag und Samstag einen gebucht haben aber eben nicht für heute. Diese Aussage sorgte für etwas Verwirrung, da die Dame des Hauses sich sicher war heute sei schon Freitag. Jedenfalls hat sie ihren Mann gefragt, ob heute Donnerstag oder Freitag sei. Darauf hat er nur ganz schlicht geantwortet es sei egal, es regnet sowieso jeden Tag (it’s raining every day)! Das trug wiederum sehr zur Erheiterung der übrigen Gäste bei. Nun denn, wir sind jedenfalls auch heute wieder nach Connemara gefahren. Zunächst ging es zum Kiliary Fjord. Viel zu sehen gab es allerdings nicht und auch das Wetter war sehr gruselig. Also sind wir relativ schnell weiter und waren dann wieder an der Küste an einigen genialen Strandabschnitten. Trotz des starken Windes hatten wir viel Spaß und für 30 Minuten waren wir auch Hundebesitzer. Der ist gleich zu uns gekommen und hat uns am Strand begleitet. Sind wir stehen geblieben, hat er auf uns gewartet. Nach unserer Abfahrt ist er dann wieder abgezogen. Am frühen Nachmittag sind wir am Connemara National Park angekommen. Dort gab es erst einmal Mittagessen. Heute Organic Lamb Burger und Fish & Chips. War auch wieder gut. Im National Park konnte man wieder zwischen drei unterschiedlichen Trails wählen. Wir haben erneut den blauen, mittellangen gewählt. Leider hat es nicht wirklich viel Spaß gemacht, denn der Wind hat so richtig genervt. Auf dem Rückweg haben wir als Souvenir noch eine kleine Flasche Malzessig gekauft. Heute Abend werden wir wohl nichts mehr machen, wir sind echt kaputt. Es waren schöne, aber auch anstrengende Tage.

Tolle Gastgeber und gute Unterkünfte (18.06.2016)

Nach dem Frühstück haben wir mal wieder alles zusammen gepackt und uns auf den Weg Richtung Dublin gemacht. 200 Kilometer einmal quer durch Irland. Da wir aber noch etwas vom Land sehen wollten, sind wir über Land- und Nebenstraßen gefahren. So sind es am letzten Tag dann doch noch mal 300 Kilometer geworden. Viel zu sehen gab es aber nicht. Landschaftlich relativ unspektakulär und auf noch mehr Ruinen hatten wir keine Lust. So waren wir relativ früh im Evergreen B&B in Malahide. Diese Unterkunft haben wir extra hinzu gebucht, so können wir am morgigen Tag ganz entspannt nach Hause fliegen. Das Zimmer ist wie im zweiten Quartier recht groß, so gefällt es uns besser. Zur Begrüßung gab es Tee und Kaffee. Dann sind wir in die Stadt gelaufen. Dort gab es noch einmal Fish & Chips, aber dieses Mal auf einer Parkbank mit Blick auf den kleinen Hafen. Danach sind wir noch eine ganze Weile am Strand entlang gelaufen. Es war noch ein schöner Nachmittag und alles ohne Wind und Regen. Jetzt sind wir wieder zurück und haben eine ereignisreiche aber auch anstrengende Woche hinter uns. Wir hatten tolle Gastgeber und gute Unterkünfte. Einige waren geräumiger als die Anderen, aber stets ausreichend. Im Nachhinein hätten wir die Tour selber etwas anders geplant. Gerade die Fahrten von Galway nach Connemara waren anstrengend, was man sich sparen kann. Vielleicht sollte man ein Quartier für 1-2 Nächte in Clifden suchen. Galway war okay, aber die Stadt hat uns nicht wirklich interessiert. Aber untern Strich war die Buchung der Spezialisten schon in Ordnung, aber in Zukunft mache ich die Planung wieder selber (mit einer Ausnahme, aber davon später im Jahr mehr).

Gegangen wie gekommen (19.06.2016)

Die letzte Nacht haben wir Beide richtig gut geschlafen. Leider hat der Wecker zu früh geklingelt, ist ja oft so. Frühstück war auch sehr gut, irgendwie war das selbst ausgesuchte B&B dann auch das Beste der gesamten Reise. Um 9:15 Uhr sind wir zum Airport gefahren. An der Mietwagenrückgabe gab es keine Tankstelle – wozu auch. Also mussten wir noch einmal wenden. Am Ende war der Tank wieder voll und bei der Rückgabe alles in Ordnung. Das Shuttle zum Terminal fuhr auch sofort los und es hat mal wieder geregnet. Wir sind gegangen wie gekommen! Check-In ging sehr schnell und auch die Sicherheitskontrollen haben wieder nicht so lange gedauert. Zumindest was das anging hatten wir hin wie rück viel Glück. Da wir heute selber nicht mehr fahren müssen haben wir uns zum Abschluss der Reise noch ein leckeres Pint Guinness gegönnt. Alkohol vor 10 Uhr morgens macht dich zum Piraten, nicht zum Alkoholiker. Die besten Sprüche findet man immer in irgendwelchen Bars. Dieser stammt von den Cayman Islands, unserer letzten Karibiktour 2015 – die letzte Tour bis jetzt sollte ich noch anmerken. Da die Maschine aus Köln kommend verspätet gelandet ist, sind wir auch mit Verspätung in Dublin gestartet. Gute 40 Minuten, dafür war die Flugzeit kürzer. Da SAS keine passenden Flüge für den Rückweg hatte, haben wir uns für Eurowings mit Zwischenstopp auf dem Flughafen von Köln/Bonn entschieden. Es gibt schlimmeres. In Köln haben wir die Zeit genutzt und noch eine Kleinigkeit gegessen, allerdings haben wir die falsche Wahl getroffen. Zu spät! So erging es auch unserem letzten Flug nach Hamburg, auch zu spät. Jetzt sind wir wieder zu Hause und genießen den Rest des Abends. Blöd nur, dass wir bereits morgen wieder zur Arbeit müssen.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie der Nutzung zu.

Datenschutzerklärung